
Jutta Schlegel
Nach ihrem Gesangstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin debütierte Jutta Schlegel mit der Partie der Donna Elvira aus Mozart Don Giovanni an den Bühnen der Stadt Magdeburg. Zwei Jahre danach ersang sie sich ein breites Repertoire an großen Partien von Mozart, Verdi, Puccini, Weber und Tschaikowski am Staatstheater Schwerin. Gastspiele an der Deutschen Staatsoper Berlin festigten ihren Ruf als exzellente Mozart-Interpretin.
1982 erfolgte die Ernennung zur Kammersängerin. 1991/1992 gründete sie das Internationale Gesangsseminar Burg Beeskow. Seit ihrer Berufung als Professorin für Gesang an der Universität der Künste in Berlin 1992 widmet sie sich ausschließlich der Ausbildung der jungen Sängergeneration. Deren Profilierung auf musikalisch-künstlerischen Ebenen war ihr bis zum Schluss Wunsch und Verpflichtung zugleich. Mit dem Zusammenschluss des Gesangsseminars und Neuzeller Opernsommers zum Internationale Musiktheaterfestival Oper Oder-Spree, dessen künstlerische Leiterin sie bis 2007 war, konnte sie dieses Anliegen noch intensiver verfolgen. Beide Projekte verfolgen mit unterschiedlichen Teilnehmern die gleichen Ziele.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass uns der Geist des 1. Internationalen Gesangseminars auch bei aller Ausweitung und Profilierung erhalten bleibt, nämlich: die freundschaftliche Begegnung der jungen Menschen aus Ost- und Westeuropa, das Kennen und Schätzen lernen der Unterschiedlichkeit in Mentalität und Künstlerschaft. Wir Sänger haben einen unermüdlichen Schatz, ein Band, das uns alle verbindet ohne Worte, einfach von Seele zu Seele - die Musik.
Jutta Schlegel zum 10jährigen Jubiläum des Internationalen Gesangsseminars 2001
1991
Wochenendseminar mit Gesangsstudenten der Ost- und Westberliner Musikhochschule auf der Burg Beeskow
1992
1. Internationales Gesangsseminar mit 22 Deutschen und 2 Litauischen Studenten auf der Burg Beeskow
1993
Das Galakonzert wird erstmalig vom Orchester begleitet, es erfolgt die erste Preisverleihung und Matthias Alward erweitert mit Oratorien das Seminarangebot; die Sänger präsentieren kirchenmusikalische Werke in der St. Marienkirche Beeskow
1996
Einführung „Oper in der Scheune“ in der Kunstscheune in Sauen und Verlängerung des Kurszeitraumes auf 2 Wochen
2000
Zusammenführung des Internationalen Gesangsseminars mit dem Neuzeller Opernsommer zum Musiktheaterfestival Oper Oder-Spree. Das Gesangsseminar heißt nun Internationaler Opernkurs
2001
mit Händels „Ariadne“ wird die erste eigene Musiktheater-produktion von Oper Oder-Spree unter Beteiligung von Teilnehmern des Internationalen Opernkurses realisiert
2003
einjährige Kooperation mit dem Lausitzer Opernsommer, der Festlichen Liederabend findet zusätzlich im Schloss Branitz
2004
Start der dauerhaften Kooperation mit der Messe- und Veranstaltungs GmbH Frankfurt (Oder), die Opernproduktion wird von nun an auch in Frankfurt präsentiert
2007
Jutta Schlegel legt die Leitung des Internationalen Opernkurses und künstlerische Gesamtleitung von Oper Oder-Spree ab, Snezana Nena Brzakovic wird neben Prof. Bernd Riedel neue Gesangsdozentin des Opernkurses
2008
Jutta Schlegel verstirbt. Die „Oper in der Scheune“, die bisher in ihrem Heimatdorf Sauen stattfand, wechselt in die Ragower Mühle bei Mixdorf; Ausweitung des Kurszeitraumes auf drei Wochen
2012
Auf den internationalen Gesangswettbewerben „Bruna Spiler“ in Montenegro und Lazar Jovanović in Serbien werden erstmals Stipendien für den Internationalen Opernkurs als Preise ausgelobt. Seither besteht eine feste Kooperation.